Ziemlich überraschend wurde Leon Goretzka nicht für die aktuelle Länderspielreise der deutschen Nationalmannschaft nominiert. Obwohl der 29-Jährige in den vergangenen Wochen stark aufspielte beim FC Bayern, verzichtete Bundestrainer Julian Nagelsmann auf den Mittelfeldstar. Nun wurden weitere Details zur Nichtnominierung bekannt.
Nagelsmann möchte offenbar einen defensiv orientierten Mittelfeldspieler neben Rückkehrer Toni Kroos aufstellen, wie die BILD berichtet. Goretzka passt demnach nicht in das Anforderungsprofil des Trainers: „Da sehe ich gerade zwei andere Spieler vor ihm, was die erste Elf angeht. Da musst du einfach die passenden Spieler finden, die die Rollen dahinter besetzen“, erklärte der Bundestrainer.
Goretzka steht schon seit geraumer Zeit in der DFB-Auswahl in der Kritik
Interessant ist: Der 36-Jährige ist wohl auch nicht davon überzeugt, dass der Bayern-Star die Rolle des Ergänzungsspielers in vollem Umfang akzeptieren würde, ohne sich darüber zu beschweren.
Die Diskussion um die Rolle Goretzkas hat offenbar schon bei der WM 2022 in Katar begonnen, als Hansi Flick noch Bundestrainer war. Im ersten Spiel der Gruppenphase wurde Ilkay Gündogan in der 67. Minute für den FCB-Profi ausgewechselt. Das Spiel kippte nach der Einwechslung und die DFB-Elf verlor nach anfänglicher Führung noch mit 1:2. Innerhalb der Mannschaft wurde damals kritisiert, dass Goretzka nur eingewechselt wurde, um dem 29-Jährigen einen Gefallen zu tun.
Bei der bevorstehenden Europameisterschaft ist es für Nagelsmann laut des Berichts wichtig, 14 bis 15 Spieler dabei zu haben, die um die erste Elf konkurrieren. Die verbleibenden Kaderplätze sollen mit Spielern aufgefüllt werden, die ihre Rolle als Ergänzungsspieler akzeptieren und froh darüber sind, beim Turnier dabei sein zu dürfen.
Allerdings hat Goretzka bei konstant guten Leistungen immer noch die Chance, den Sprung in den finalen EM-Kader zu schaffen, wie Nagelsmann unlängst betont hat.